Der Reizdarm

Was bedeutet Reizdarm?

Ein Reizdarm kann sich in ganz verschiedenen Krankheitszeichen des Verdauungstraktes außern. Die Betroffenen leiden häufig unter Verstopfung oder Durchfällen. Oft auch beides im Wechsel. Krämpfe und Blähungen können ebenfalls auftreten.

Halten diese Beschwerden länger als vier Wochen an und sind keine organischen Ursachen zu finden, spricht man von einem Reizdarm. Es handelt sich also um eine Ausschlussdiagnose.

Quellen * nach zu urteilen leiden in Deutschland etwa 16 % der Frauen und 8 % der Männer an einem Reizdarm. Das macht ihn zu einer (noch relativ unbekannten) Volkskrankheit.

Leider sind genauere Zahlen sehr schwer zu beschaffen. Viele Ärzte stellen die Diagnose vorschnell, weil nicht alle möglichen Untersuchungen durchgeführt werden oder die Betroffenen meiden ganz einfach den Arztbesuch. 

Was außerdem nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte: Bei vielen Patienten führen die Beschwerden zu Isolation. Sie schämen sich für Ihre Beschwerden und / oder werden nicht ernst genommen. Damit beginnt der Teufelskreis. Bestimmte Situationen werden vermieden. Die Ernährung wird einseitig, wodurch eine Mangelversorgung auftreten kann.

Was kann man also bei anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden tun?

Ganz wichtig: nicht schämen!
Ärzte sind dazu ausgebildet, alle auch noch so intimen gesundheitlichen Probleme als „Arbeit“ zu sehen. Es muss dir also nicht peinlich sein, bei Problemen ärztliche Hilfe zu suchen. 

Erster Ansprechpartner ist in den meisten Fällen der eigene Hausarzt, der die gängigsten Untersuchungen durchführen kann und die Kranken – und Familiengeschichte des Patienten meist schon länger kennt. Nach Abklärung und ggf. Ausschluss der „üblichen“ Ursachen ist der Gang zum Internisten oder Gastroenterologen ratsam. Dieser wird weitere Untersuchungen durchführen. Erst nach Ausschluss aller möglichen organischen Ursachen, kann von einem Reizdarm gesprochen werden … von unklaren Magen-Darm-Beschwerden ohne sichtbare Ursache!

Welche Untersuchungen sollten durchgeführt werden?

großes Blutbild
Blutbild inkl. Leberwerte, Entzündungswerte, Nierenwerte, Schilddrüsenwerte, Magnesium und B12 (gezielt fordern, nicht alle im Standard-BB enthalten).

Ultraschalluntersuchung

Histaminunverträglichkeit
(Bluttest)

Vorstellung bei einem Allergologen
auf mögliche Nahrungsmittelallergien

Magen- und Darmspiegelung
(u. a. auf Glutenunverträglichkeit)

Stuhlprobe auf sicht- und unsichtbares Blut
Entzündungsmarker Calprotectin, Alpha-1-Antitr., Pankreaselastase, Histamin, Schleimhaut – Immuns. slgA, Parasiten in Verbindung mit Analabklatsch (eine Art Tesastreifen der kurz und schmerzfrei am After angeklebt wird und auf mögliche Eier durchParasiten testet).

Intoleranz-Tests
Lactose, Fructose, Sorbit
(Atem-Tests) 

Dünndarmfehlbesiedlung (DDFB) 
Untersuchung durch Atem-Test
(Laktulose oder Glukoselösung) 

Darmflorastatus
(www.biomes.world
(www.medivere.de)
(www.verisana.de)
(www.foryouehealth.de)